Ende / Beginn

Der Himmel scheint zu bluten, meine Lider werden schwach
Ich reise auf die Glut zu, sanftes Schaukeln hält mich wach

Wie ein Neugebor’nes, das sich fest an seine Mutter klammert
Hielt ich mich am Leben fest
Und wusste nicht, dass immerzu die Suche nach dem Wundersamen
Ziel auf meiner Reise ist

Diese - meine letzte Reise; zugleich Ende und Fanal
Fahre ich mit klapprigem Kahn auf schier unendlichem Kanal

Umgeben von tiefschwarzem Nass holt mich nun mein Leben ein
Zu welchem Zeitpunkt wenn nicht jetzt, wär’ denn Vergessen- und Vergebenszeit?

In der Ferne da erhebt sich ein gigantisches Tor
Von seinem weißen Licht erhellt heb’ ich mich empor
Reflexionen auf dem Wasser lassen meine Seele leuchten
Bin nicht mehr einsam, beinah’ heiter; Hör’ die Schicksalsglocken läuten

Sanft schließen sich die schwachen Lider
Der Brustkorb hebt und senkt sich ruhig
Die Lippen zucken hin und wieder
Empfinde weder Schmerz noch Furcht

Das Herz singt seine elegante, schönste Melodie
Gedanken formen Worte formen Bilder - Poesie

Nach all der Zeit nun wirkt das Boot gemütlich
Mein geschundener Geist ist beinah’ fröhlich
Bald verdiente Ruh’ zu finden

So tret’ ich ein, denn es ist Zeit
In eine neue Welt zu schwinden

Worte / Staub

Ein Raunen; ein Flüstern
War das Zentrum deiner Welt
Nun hör’, wie Worte zittern
Ein Satz zu Staub zerfällt

Niemand hörte

Was du nie zu sagen wagtest
Ist doch die große Frage
Am Ende welchen Tages

Wer sie ganz zerstörte

Hörst du nicht die Schreie
Hoch oben
Am Himmelszelt?

Memento Mori

Kalte Brise
Müdes Gesicht
Wangen weiß
Bedeckt von Schnee

Die flackernde Flamme
Gelöscht durch die Gischt
Am kahlen Ufer
Des nachtschwarzen Sees

Gedenke des Lebens
Öffne die Pforte
Ein schmaler Pfad
Beschreite den Weg

Der Himmel weint Eis
Kristallene Wimpern
Leerer Blick
Ein letztes Gebet